Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de

IMI-Aktuell 2020/273

Marinechampion?

(16.04.2020)

Der deutsche Kriegsschiffbau droht immer weiter an Boden zu verlieren – zuletzt gingen deutsche Unternehmen beim milliardenschweren Auftrag zum Bau von Mehrzweckkampfschiffen (MKS) 180 weitgehend leer aus. Die Lösung der Bundesregierung lautet „Konsolidierung“: Zuletzt im Mitte Februar 2020 veröffentlichten „Strategiepapier der Bundesregierung zur Stärkung der Verteidigungsindustrie“ drängt sie auf Fusionen und Übernahmen, um durch nationale Großkonzerne besser für den Wettbewerb mit der ausländischen Konkurrenz gewappnet zu sein (siehe IMI-Analyse 2020/06).

Die Ankündigung, solche Prozesse unterstützen zu wollen, wahren augenscheinlich nicht bloß leere Worte. Laut NDR betreibt die Bundesregierung aktiv den Zusammenschluss der deutschen Marineindustrie zu einem nationalen Champion: „Seit Anfang des Jahres laufen nach NDR Informationen Gespräche zwischen der Bremer Lürssen Werft sowie GNYK und TKMS aus Kiel. Die Bundesregierung fungiert dabei als Moderator, heißt es. Auf NDR Nachfrage erklärte die Lürssen Werft: „Wir halten eine Konsolidierung der Systemhäuser im deutschen Marineschiffbau für sinnvoll und erforderlich, um dadurch nachhaltig die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.“ (jw)

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