Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de

IMI-Aktuell 2020/042

Bewaffnete Drohnen: Neuer Anlauf

(15.01.2020)

Bei pivotarea.eu wird berichtet, das Verteidigungsministerium plane einen erneuten Anlauf, die Debatte in Deutschland um bewaffnete Drohnen in seinem Sinne anzukurbeln. „Als Auftakt ist ein ‚Expertenworkshop‘ vorgesehen, der bis Ende März stattfinden soll. ‚Dieser wird die völkerrechtlichen, verfassungsrechtlichen und ethischen Dimensionen des Einsatzes bewaffneter Drohnen ausführlich diskutieren‘, so eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums auf Anfrage. […] In Thesenpapieren für den Bundestag hat das Heer deutlich gemacht, dass die Parlamentsarmee Bundeswehr umfassend mit semi-autonomen unbemannten Systemen gerüstet werden muss. Nur durch den massenhaften Einsatz solcher Maschinen kann die Bundeswehr in kommenden Gefechtsszenarien der Landes- und Bündnisverteidigung bestehen, so die Überzeugung der Militärs.“

Der Autor selbst, Björn Müller, scheint hier auch eine klare Meinung haben. In der aktuellen Ausgabe von Streitkräfte & Strategien, einst ein eher kritisches Radiomagazin über sicherheitspolitische Themen, macht er wenig Hehl aus seiner Meinung, dass er die Anschaffung bewaffneter Drohnen für wünschenswert halten würde: „Inder Tat darf die Bundeswehr bis heute nicht ihre geleasten Aufklärungs-drohnen in Afghanistan zum Schutz eigener Bodentruppen bewaffnen. In Politik und Gesellschaft gibt es keinen Konsens über den Umgang mit unbemannten Waffensystemen. Die Debatte schwelt seit Jahren. Sie ist von der Politik bisher nicht ernsthaft angegangen worden. Dieses Mankowird zunehmend zum Ballast für Deutschlands Rolle bei den angelaufenen Vorhaben für künftige Luftkampfsysteme in Europa.“ (jw)

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Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de