En Vogue: Tech-Geopolitik
(10.08.2019)
(IMI-Aktuell 2019/468): Passend zum diesjährigen IMI-Kongress „Rüstung Digital“ betont auch ein neues DGAP-Papier die Bedeutung sog. „Sprunginnovationen“, technologische Quantensprünge, im Zusammenhang mit der sich verschärfenden Großmachtkonkurrenz. Beklagt wird vor alle der „Dornröschenschlaf“, der in dieser Frage hierzulande gehalten werde: „Das geostrategische Denken entdeckt zunehmend Schlüsseltechnologien als zentrales Instrument für globalen Einfluss. […] Zugleich haben sie erhebliche (sicherheits-)politische und gesellschaftliche Konsequenzen. Staaten investierten bereits großflächig in KI zu militärischen Zwecken, was sich in der Entwicklung von autonomen Waffensystemen oder Drohnenschwärmen widerspiegelt. Auch 5G beschleunigt militärische Kommunikationswege. […] In Deutschland hingegen fokussiert sich die Debatte vornehmlich auf die ethische Dimension und auf die Folgen der Digitalisierung für den Arbeitsmarkt. Kategorien wie Mächtekonkurrenz und Geopolitik finden nahezu keine Verwendung. […] Eine weitere Herausforderung für die Bundesregierung ist, dass all die genannten Aufgaben auch europäisch gedacht und umgesetzt werden müssen. Denn nur die Europäische Union als Ganzes kann gegen die digitalen Großmächte USA und China im zunehmenden Trend der Tech-Geopolitik bestehen.“ (jw)