Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de

IMI-Aktuell 2017/534

Libyen: Brigade 48

(02.09.2017)

In Italien kommen im Vergleich zum Vorjagr rund 90 Prozent weniger Flüchtlinge an. Diesen „Verdienst“ kann sich wohl die libyische Miliz „Brigade 48“ auf die Fahnen schreiben, die mit teils brachialen Methoden vorzugehen scheint. Die Welt schreibt:  „Sabratha ist ein gefährlicher Ort für Migranten geworden – die „Brigade 48“ unterhält offenbar eigene Gefängnisse. Dort landen beispielsweise Menschen, die die Miliz zuvor beim Ablegen von einem Flüchtlingsboot heruntergeholt hat. Was mit ihnen geschieht, ob sie verkauft oder erpresst werden, ist unklar. Ebenso offen ist, ob die mysteriöse Bande mit der vom Westen anerkannten Regierung von Ministerpräsident Fajes al-Sarradsch zusammenarbeitet. […] Ironie der Geschichte: Die kriminelle „Brigade 48“ tut das, was die Militärs und Grenzschützer der EU eigentlich selbst auf legalem Wege zusammen mit libyschen Behörden machen wollten – Flüchtlingsboote an Land zerstören, Schleuser festsetzen und Boote am Ablegen hindern. Solche Militäreinsätze gegen Schleuserbanden sind im Rahmen der sogenannten Phase drei der EU-Marinemission Sophia ausdrücklich vorgesehen. “ (jw)

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