Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de

IMI-Aktuell 2015/634

Trident Juncture: Gegen Russland!

(06.11.2015)

Offiziell verneint die NATO (meist), dass ihre aktuell größte Übung seit dem Jahr 2002, Trident Juncture, in irgendeiner Weise gegen Russland gerichtet sei. Tatsächlich fällt einem womöglich beim Einsatzszenario auf ersten Blick vielleicht Russland nicht sofort ein – beim zweiten dann allerdings schon (siehe IMI-Analyse 2015/030). Jedenfalls macht auch etwa die FAZ (via Bpb-Newsletter) keinen Hehl daraus, dass man bei der Übung Russland im Hinterkopf hat: „Die Nato ist mit ihrer größten Militärübung seit einem Jahrzehnt bewusst nach Süden gezogen. Weg vom russischen Aggressions-Szenario in Osteuropa, welches die strategische Umorientierung der Allianz in den vergangenen beiden Jahren bestimmt. „Trident Juncture“, das Manöver „Verbundener Dreizack“, sollte mehr werden als eine Demonstration militärischer Gegenmacht gegenüber dem Machtpolitiker Wladimir Putin. […] Das Szenario stellt dem kooperationsunwilligen Aggressor ein überraschtes Opfer gegenüber, es fallen Begriffe wie „Verletzungen der territorialen Integrität“, wie „komplexe hybride Bedrohung“ oder „Verschlechterung der humanitären Lage“ – also doch Elemente, die auch im Osten der Ukraine kürzlich erst Entsprechungen in der Wirklichkeit hatten? Der Schatten der aktuellen russischen Expansionspolitik fällt jedenfalls auch auf das Großmanöver.“ (jw)

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