Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de

IMI-Aktuell 2015/636

Syrien: Giftgas

(06.11.2015)

Als im August 2013 im Raum von Damaskus Giftgas eingesetzt worden war, war man westlicherseits schnell dabei, die Assad-Regierung hierfür verantwortlich zu machen und eine Militärintervention zu fordern – ohne allerdings hierfür stichhaltige Beweise zu haben: „Dabei lässt sich zumindest sagen, dass die Fakten, die laut übereinstimmender westlicher Einschätzung zweifelsfrei nahelegen würden, dass Regierungstruppen verantwortlich zu machen seien, eine solch weitreichende Anschuldigung in keiner Weise hergeben. Stattdessen deuten mindestens ebensoviele Indizien darauf hin, dass die Angriffe von Rebellenseite verübt wurden, um so eine westliche Militärintervention zu ihren Gunsten herbeizuführen“, hieß es damals in IMI-Analyse 2013/027. Jedenfalls verdichten sich nun die Hinweise auf einen Giftgaseinsatz einer Rebellengruppe (mutmaßlich des IS) im August diesen Jahres, wie die Welt schreibt: „Aufständische Gruppen in Syrien sollen bei Kämpfen im Sommer Senfgas eingesetzt haben. Inspektoren der Organisation für das Verbot chemischer Waffen hätten Beweise für den Einsatz des Stoffes gefunden, erfuhr die Nachrichtenagentur AP aus OPCW-Kreisen in Den Haag. […] Aktivisten hatten Ende August berichtet, dass beim Einsatz von Chemiewaffen in der Rebellenhochburg Marea dutzende Menschen verletzt worden seien. Sie machten den IS für den Angriff verantwortlich […]. Mehrere Hilfsorganisationen berichteten ebenfalls von einem Angriff mit Chemiewaffen.“ (jw)

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Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de