IMI-Aktuell 2015/626
Afghanistan: „Robuste Beratung“
(04.11.2015)
Es gibt kaum einen verbalen Klimmzug, der nicht schon während des Afghanistan-Krieges ausprobiert worden wäre. Neuester Streich ist hier der Spruch von NATO-General Domröse, in Afghanistan müsse künftig eine „robuste Beratung“ betrieben werden. Zwar ließ auch schon das bisherige Mandat der NATO-Mission „Resolute Support“ einen gewissen Spielraum für westliche Kampfeinsätze, aber offiziell wurde unablässig betont, dass es eigentlich „nur“ um die Ausbildung afghanischer Einheiten gehe. Dies ist nun nicht mehr der Fall, wie aus Aussagen Domröses hervorhgeht, die bei Spiegel Online zitiert werden: „‘Wir brauchen eine robuste Beratung‘, sagte der Oberbefehlshaber des Allied Joint Forces Commands […]. ‚Wenn wir sehen, dass es einen Taliban-Angriff gibt, müssen wir den auch niederschlagen können“, sagte Domröse. […] Grundsätzlich müsse man die Frage von militärischen Unterstützungsleistungen der Nato für die Afghanen ‚noch einmal neu überdenken‘, forderte Domröse. Dazu gehöre neben möglichen Luftschlägen bei Attacken der Taliban auf Städte oder Militärbasen auch eine bessere Versorgung der lokalen Sicherheitskräfte mit Aufklärungsbildern, operativer Beratung und taktischer Unterstützung. Bis heute verfügt das Land über keine schlagkräftige Luftwaffe.“ (jw)