Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de

IMI-Aktuell 2015/596

Drohnentote unterrepräsentiert

(26.10.2015)

Die US-Regierung behauptet bekanntlich, ihre Drohnenangriffe seien präzise und würden in Übereinstimmung mit dem internationalen Recht erfolgen. »The Intercept« veröffentlichte kürzlich Informationen aus US-Geheimdokumenten, die ein gänzlich anderes Bild als die offizielle Darstellung zeichnen (IMI-Aktuell 2015/574 und IMI-Aktuell 2015/592). Eigentlich sollte die offensichtliche Diskrepanz zwischen der Regierungsdarstellung und den Kritikern die Medien dazu anregen, besonders sorgfältig zu diesem Thema zu recherchieren und zu veröffentlichen.
Der Professor an der American University, Jeff Bachman, untersuchte daher in einer Studie die Berichterstattung zu US-Drohnenangriffen der »New York Times« und der »Washington Post« im Zeitraum von 2009 bis 2014 und kam zu folgender Erkenntnis: „My conclusion: both papers have substantially underrepresented the number of civilians killed in drone strikes in Pakistan and Yemen, failed to correct the public record when evidence emerged that their reporting was wrong and ignored the importance of international law.“ (mh)

------------

Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de