Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de

IMI-Aktuell 2015/214

Gaza-Krieg: Berichte

(08.05.2015)

Die Süddeutsche Zeitung veröffentlichte einen Artikel über 60 Berichte von am jüngsten Gaza-Krieg beteiligten Soldaten, die von der israelischen Menschenrechtsorganisation „Das Schweigen brechen“ veröffentlicht wurden: „Die Zeugen, die in Israel schnell als Verräter gelten und deshalb nicht mit Namen genannt werden, zeichnen nun das Bild eines 50-tägigen Militäreinsatzes, in dem allzu oft erst geschossen und dann genau geschaut wurde. […] Die Zeugenaussagen geben auch einen Einblick, mit welch enormer Feuerkraft die israelische Armee in diesen Kämpfen zu Werke ging. Vor dem Gaza-Krieg 2008/09 hatte der Rechtsberater von Verteidigungsminister Ehud Barak noch gewarnt, Artilleriefeuer könne nur auf relativ offene Gebiete gerichtet werden, sonst werde es ‚problematisch‘ wegen der ‚Gefahr, dass viele Zivilisten getroffen werden‘. Offene Gebiete sind im völlig übervölkerten Gazastreifen allerdings kaum zu finden – und dennoch wurden im jüngsten Krieg israelischen Medienberichten zufolge 34 000 Granaten abgefeuert, ungefähr fünf Mal mehr als 2008/09.“ (tp/jw)

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