Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de

IMI-Aktuell 2014/245

KSK: Schwund

(28.04.2014)

Der Fokus (27.04.2014) berichtet unter Berufung auf die Frankfurter Allgemein Sonntagszeitung, dem Kommando Spezialkräfte liefen die Leute weg. Der Grund liege darin, dass eine Weiterbeschäftigung innerhalb der Bundeswehr nach den 6jährigen Mindestverpflichtungszeit immer unwahrscheinlicher werde, obwohl dies ursprünglich einmal zugesagt worden sei: „Allen Kommandosoldaten wurde eine hohe Übernahmewahrscheinlichkeit zum Berufssoldaten in Aussicht gestellt, nicht jedoch eine Übernahmegarantie“, zitiert die FAS einen Sprecher des Verteidigungsministeriums. Dies sei die Ursache, weshalb das KSK einen Personalschwund zu verzeichnen hätte: „Nach F.A.S.-Informationen verließen jährlich mehr Soldaten das Kommando als im gleichen Zeitraum neu hinzukommen. Immer weniger Kommandosoldaten seien bereit, sich nach der Mindestverpflichtungszeit von sechs Jahren stets nur für ein Jahr oder zwei weitere Jahre ohne eine dauerhafte Beschäftigungsaussicht zu verpflichten.“

Update: Im Original FAS-Artikel finden sich noch weitere Infos, u.a. wird dort ein ehemaliger KSK-Soldat zitiert: „‘Fast jeder Soldat in Calw hat eine Macke‘, sagt er lächelnd. Nicht jede sei so harmlos wie seine. Vor einiger Zeit hätten sie einen Kameraden mit einem ungeladenen Scharfschützengewehr an der Mittelleitplanke einer Autobahn gefunden. Er habe stundenlang Autos anvisiert, die KSK-Führung sei bemüht gewesen, den Vorfall herunterzuspielen. […] 95 Prozent der ehemaligen KSK-Soldaten, die nicht als Berufssoldat übernommen worden sind, arbeiteten jetzt für private Sicherheitsunternehmen, sagt unser Informant. ‚Mancher taugt zu nichts anderem mehr.‘ Das gelte auch für ihn.“ (jw)

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Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de