Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de

IMI-Aktuell 2014/163

Deutsche Rolle: Bewertungschaos

(12.03.2014)

Während sich die Welt darüber beklagt, dass Deutschland seinem seit Anfang des Jahres so forsch erklärten Anspruch als Weltmacht in der Ukraine-Krise in keiner Weise gerecht werde, kommt de Spiegel zu genau dem gegenteiligen Ergebnis. In der Welt (10.03.2014 via Bpb-Newsletter) beschwert sich Robin Alexander: „Selten ist ein politischer Anspruch so dramatisch an der Realität zerschellt wie die neue deutsche Außenpolitik an der Ukraine-Krise. Es ist gerade vier Wochen her, auf dem Kiewer Maidan ging die Revolution schon in ihre entscheidende Phase, da hob der Bundespräsident auf der Münchener Sicherheitskonferenz zu seiner großen Rede über ‚Deutschlands Rolle in der Welt‘ an. […] Der Grundsatz der Nichteinmischung dürfe gewalttätige Regime nicht unantastbar machen. Als ‚äußerstes Mittel‘ sei sogar der Einsatz von Militär möglich.“ Demgegenüber scheint der Spiegel zufrieden zu sein: „Amerika scheint machtlos angesichts der geopolitischen Gelüste Wladimir Putins. Die Schlüsselrolle spielt die deutsche Kanzlerin. […] Der ‚New Yorker‘ kommentiert: ‚Wenn es eine Lösung für diese Krise gibt, dann liegt sie wohl in Berlin, in der Person Angela Merkels, der de facto Anführerin Europas.‘ Das renommierte US-Magazin ‚Foreign Affairs‘ schreibt: ‚Als Europas Schlüsselstaat und mit seiner engen Verbindung zu Russland ist Deutschland das einzige Land, das Putins großen geopolitischen Ambitionen entgegenwirken oder sie eindämmen kann.‘“ (jw)

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