IMI-Aktuell 2014/071
Kissinger: Irrwitziger Hacke
(06.02.2014)
In der Debatte um die „Henry Kissinger Professur für Internationale Beziehungen und Völkerrechtsordnung“ meldet sich nun auch der Politikprofessor Christian Hacke zu Wort, der zuvor schon mit seinem bemerkenswert unkritischen „Standardwerk“ zur US-Außenpolitik („Zur Weltmacht verdammt“) ebenso auffiel, wie als langjähriger Kommentator der Liveübertragung zur Münchner Sicherheitskonferenz. Gegenüber dem Deutschlandradio (01.02.2014) beschwerte er sich nun bitterlich über die Proteste gegen die Stiftungsprofessur: „Da gibt es jetzt einen Skandal, dass die geplante Henry-Kissinger-Professur von irgendwelchen Asta-Leuten oder ähnlichen linken Gruppierungen blockiert werden soll. Was für ein Irrwitz, nicht? Aber so weit sind wir schon.“ Irrwitzig ist es jedoch, eine Professur nach einem Kriegsverbrecher zu benennen und nahezu ausschließlich vom Verteidigungsministerium finanzieren zu lassen (siehe IMI-Standpunkt 2004/002). „Wenn Herr Hacke den Protest gegen die Henry Kissinger Professur als ‚Irrwitz‘ abstempelt, ohne für diese Bewertung sachliche Argumente vorzubringen, zeigt dies erneut, dass die Befürwortenden der Professur auf Kritik offenbar nur mit Allgemeinplätzen und diffamierenden Äußerungen antworten können“, wird Lukas Mengelkamp von der Grünen Hochschulgruppe in einer Pressemitteilung (04.02.2014) zitiert. (jw)