Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de

IMI-Aktuell 2014/056

390 Drohnenangriffe seit Obama

(31.01.2014)

Innerhalb seiner fünfjährigen Amtszeit hat Obama rund 390 Drohnenangriffe fliegen lassen, wodurch mehr als 3000 Menschen umgebracht wurden.

Das britische „Bureau of Investigative Journalism“ hat ein geleaktes internes Dokument der pakistanischen Regierung veröffentlicht, welches Details, u.a. den Ort und die Zahl der Toten, zu mehr als 300 Drohnenangriffen auflistet.

Die in dem Dokument verwendeten Bezeichnungen für Drohnenangriffsopfer ist laut einer Auswertung des „Bureau of Investigative Journalism“ auffallend. Seit der Amtszeit Obamas wird die Beschreibung „Zivilist_Innen“ nicht mehr benutzt, sondern es wird zwischen „Ortsansässigen“ und „Fremden“ unterschieden oder es wird lediglich die Nationalität oder ethnische Zugehörigkeit, z.B. „Araber“, angegeben. Die Opfer werden häufig als „Militante“ registriert, auch wenn es sich um ein 12-Jahre altes Kind handelt. Die Namen der Toten werden nicht geführt und in vielen Fällen heißt es, dass die Informationen über Verletzte und Todesopfer noch erwartetet wird.

Mustafa Qadri von Amnesty International stellt daher die Frage, ob es eine bewusste Entscheidung gab, den Tod von Zivilist_Innen nicht mehr zu dokumentieren und inwiefern die pakistanische Regierung Mitschuld dabei trägt. (ja)

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Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de