Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de

IMI-Aktuell 2013/500

Ukraine: Absorption gescheitert

(22.11.2013)

Es war eines der wichtigsten Expansionsvorhaben der Europäischen Union: Das geplante Assoziationsabkommen mit der Ukraine, das gestern auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt wurde. Wäre es erfolgreich gewesen, wäre es den Kerneuropa-Staaten nicht nur gelungen, ein weiteres Land peripher in ihre Großwirtschaftszone einzugliedern, sondern vor allem ein für Russland zentrales Land dauerhaft aus dessen Einflusshäre herauszulösen und der eigenen zuzuordnen. Der ukrainische Rückzieher kam nun nicht zuletzt auf massiven russischen Gegendruck zustande, wie u.a. die FAZ (21.11.2013) beklagt. Die Welt (23.10.2013) war da vor einiger Zeit schon ehrlicher, als sie zu den machtpolitischen Hintergründen des Assoziationsabkommens und wie es in Moskau aufgefasst wird schrieb: „Jetzt aber, wo das Assoziationsabkommen EU-Ukraine ansteht, begreifen die Russen, dass hier mehr auf dem Spiel steht als Handel und Wandel. Es geht um die Seele der Ukraine und die Machtgeometrie Europas.“ (jw)

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