IMI-Aktuell 2013/408
Syrien: Ende der Scharade?
(01.10.2013)
Eine plausible Interpretation der jüngsten Gründung einer „Islamistischen Allianz“, zusammengesetzt aus dreizehn der am besten bewaffneten aufständischen Gruppen in Syrien, liefert Dmitry Minin bei der Strategic Culture Foundation (30.09.2013). Die Gründung sei erst zu dem Zeitpunkt erfolgt, an dem der Versuch, den Westen zu einer Intervention zu bewegen, endgültig gescheitert gewesen sei. Das demokratische Mäntelchen für die Gruppen, die laut Washington Post (25.09.2013) 75% der syrischen Kämpfer repräsentieren, sei dadurch hinfällig geworden. In ihrem ersten Internetvideo, von der Allianz als „Kommuniqué Nr. 1“ bezeichnet, forderten sie “on all military and civilian groups to unite in a clear Islamic context that is based on Sharia (Islamic) law, making it the sole source of legislation.” Laut Minin habe damit der Großteil der Aufständischen – ihm zufolge verbleibe an militärisch potenten Gruppen lediglich die ebenfalls radikalislamistische ISIS außerhalb des Bündnisses – nachdem die Freie Syrische Armee erheblich geschwächt sei, nun Farbe bekannt: “September 25 is the date of dramatic turn of events in Syria. The consequences may affect the way the situation unfolds further on. The plans to stage a provocation and get the West involved in the conflict had failed, so the opposition threw away the democratic veil and showed its real face. Thirteen most combat capable groups severed ties with the National Syrian Coalition and the Free Syrian Army to form an Islamic alliance of their own.” (jw)