Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de

IMI-Aktuell 2013/204

EADS will EU-Drohne

(18.06.2013)

Auf der Luftfahrt- und Rüstungsmesse in Le Bourget hat die US-Unternehmensberatung Teal eine Studie vorgestellt, die den Markt für Drohnen auf 8,7 Milliarden Euro im Jahr 2023 beziffert. Das wäre eine Steigerung von 123 Prozent in zehn Jahren. So ein Geschäft will der europäische Luft-/Raumfahrt- und Rüstungskonzern EADS sich auf keinen Fall entgehen lassen.

Zwar hatte EADS-Boss Tom Enders gerade angekündigt, „keine Konzerngelder mehr für die Entwicklung von Drohnen ausgeben“ zu wollen, aber die Betonung liegt dabei auf Konzern, nicht auf Geld. Steuergelder dürfen es natürlich gerne sein. Aktuell machen nämlich die Rüstungskonzerne EADS, Dassault Aviation und Finmeccanica Schlagzeilen mit ihrer Forderung nach einer EU-Drohne, „um künftig nicht mehr auf Geräte aus den USA oder Israel angewiesen zu sein“. Dabei soll es sich um eine „MALE-Überwachungsdrohne“ handeln, schreibt „Die Welt“. Das online-Portal „heise.de“ berichtet dagegen von einer Drohne, die auch bewaffnet werden kann und titelt „Hersteller wollen europäische Kampfdrohne bauen“.

Die Konzerne wollen Entwicklungsgelder von den EU-Regierungen haben und versprechen dafür eine Drohne, die die Zulassungsvorschriften für die zivile Luftfahrt und die „Sicherheitsbedürfnisse unserer Regierungen“ erfüllt. Nachdem sich EADS über das Euro Hawk-Projekt seine Spionagetechnik „Isis“ mit einem dreistelligen Millionenbetrag aus Steuergeldern finanzieren ließ, will der Konzern also nochmal Geld haben, um jetzt auch die Hülle entwickeln zu können. (an)

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Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de