Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de

IMI-Aktuell 2013/057

Drohnen-Taktierer

(04.04.2013)

Plötzlich sind in der CDU alle dafür, das Thema Kampfdrohnen für die Bundeswehr bis nach der Bundestagswahl zu verschieben. Verteidigungsexperte Karl Lamers plädiert für „Sorgfalt vor Eile“. Der verteidigungspolitische Sprecher Ernst-Reinhard Beck stellt fest: „Kein akuter Handlungsbedarf“. Und sein Kollege Bernd Siebert wendet sich öffentlich gegen eine „überstürzte Beschaffungsentscheidung vor dem Ende dieser Legislaturperiode“.

Das offensichtliche Wahlkampfmanöver ist ziemlich plump, aber es zeigt, dass die Fraktion der Drohnenkrieger durchaus druckempfindlich ist. So titelt denn auch die Online-Ausgabe der „Welt“ am 1.4.2013 ganz ohne April-Scherz „CDU bekommt Angst vor Kampfdrohnen.“

Tarnen und täuschen sind bei der Truppe Bestandteil jedes Manövers. Wie das Szenario, sprich eine „wahlkampfkompatible Lösung“ genau aussehen könnte, schildert die „Welt“ so: Die Leasingverträge der bei der Bundeswehr bislang eingesetzten israelischen Aufklärungsdrohnen Heron-1 könnten bis 2016 verlängert werden. Danach soll EADS-Cassidian gemeinsam mit den israelischen Industriepartnern eine bewaffnete Version der Heron anbieten, die als Überbrückung bis zu einer Kampfdrohne aus EU-eigener Entwicklung dienen kann. (an)

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Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de