Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de

Pressebericht - in: Märkische Allgemeine, 05.04.2004

Auch Landessynode gegen Bombodrom

Platzeck kommt zum Ostermarsch

Märkische Allgemeine / Pressebericht / Dokumentation (05.04.2004)

FRETZDORF/LINOW – In diesem Jahr will er wieder dabei sein: Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck hat sich zum Ostermarsch gegen das Bombodrom angemeldet. Es wird die 12. Osterwanderung der Bürgerinitiative Freie Heide gegen den geplanten Schießplatz in der Kyritz-Ruppiner Heide sein und ihre 88. Protestwanderung. Dazu aufgerufen haben auch die Bürgerinitiativen Freier Himmel und Pro Heide sowie der evangelische Kirchenkreis Wittstock-Ruppin.

Am Freitagabend bereitete die Bürgerinitiative in Fretzdorf die Großkundgebung vor. Diese beginnt am Ostersonntag um 14 Uhr in Fretzdorf. Nach Musik von Tobias Burger, der Begrüßung und einer geistlichen Besinnung wandern die Demonstranten um 14.30 Uhr zur Bombodromgrenze. Ihre Kundgebung dort um 15 Uhr soll „unübersehbar“ und „unüberhörbar“ werden. Als Redner stehen Ute Watermann, Tobias Pflüger, Matthias Platzeck und Vertreter der Initiativen Freier Himmel und Pro Heide auf der Liste. Dazwischen gibt es Musik von Olaf Maske. Damit es den Kindern bei soviel Gerede nicht langweilig wird, kommt auch das Spielmobil.

Die Bürgerinitiative Freie Heide teilt mit, sie erwarte mit Spannung neue Mitteilungen des Ministerpräsidenten. Platzeck war als Umweltminister früher mitmarschiert, hatte sich aber als Ministerpräsident der großen Koalition aber nicht mehr blicken lassen.

„Nachdem in der vergangenen Woche die Brandenburger Koalition gegen die militärische Nutzung der Heide gestimmt hat, sind nun Taten gefragt“, so die Freie Heide. Der Brandenburger Landtag habe bereits von 1992 bis 1998 eine ablehnende Haltung gegenüber der militärischen Planung vertreten. Die Landesregierung habe aber „nichts Abrechenbares“ unternommen, so die Freie Heide. Sie fordert deshalb eine offizielle Revidierung durch die Landesregierung und die Aufgabe des Militärvorhabens durch die Bundesregierung noch vor den Wahlen: „Wenn die Bundesregierung gegen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg handelt, wird sie weiteren Boden unter den Füßen verlieren.“

Am Sonnabend beschäftigte sich auch die evangelische Kirche mit dem Bombodrom. Der Ausschuss für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung tagte deshalb in Linow. Auch er lehnt den Schießplatz ab und weist darauf hin, dass sich die Landessynode bereits 1992 mit großer Mehrheit gegen das Bombodrom ausgesprochen habe. ck

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