Pressebericht / in: Homepage der Zinzendorfschulen 02.03.2003
Schüler der Amnesty-Gruppe organisierten Informationsveranstaltung zur Irakkrise
Zinzendorfschulen / Dokumentation / Pressebericht (03.05.2003)
In der vergangenen Woche war Jürgen Wagner von der Tübinger „Informationsstelle Militarisierung“ zu Gast an den Zinzendorfschulen und hielt dort vor Oberstufenschülern einen Vortrag über Ursachen und Hintergründe des Irakkonfliktes. Mitglieder der Amnesty-International-Gruppe der Zinzendorfschulen hatten ihn eingeladen. Die anschließende Diskussion moderierte Harald Dassler, der unter anderem Gemeinschaftskunde unterrichtet. Den Initiatoren der Veranstaltung war es wichtig, angesichts der drohenden Kriegsgefahr fundierte Informationen zu erhalten. Außerdem erhält das Thema Menschenrechtsverletzungen, mit dem sich die Amnestygruppe beschäftigt, durch den drohenden Krieg eine neue traurige Relevanz.
Der Referent Jürgen Wagner ist Vorstandsmitglied der „Informationsstelle Militarisierung“, die nach eigenen Angaben mit Informationsmaterial friedliche Konfliktlösungsmöglichkeiten fördern möchte. Er selbst beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren mit der Außen- und Sicherheitspolitik der USA. Wagner stellte in seinem Vortrag die Frage, welche Beweggründe die USA für einen Präventivkrieg gegen den Irak haben und betonte, dass Präventivkriege völkerrechtlich nicht legitim seien. Er erklärte, dass lange vor der aktuellen Irakkrise die sogenannte „Bush-Doktrin“ formuliert worden sei, nach der in bestimmten Fällen eine „defensive Intervention“, beziehungsweise ein Präventivkrieg möglich sei. Punkt für Punkt hinterfragte er dann die Vorwürfe der USA gegen den Irak und ging dabei insbesondere auf die Frage nach dem Besitz von Massenvernichtungswaffen und möglichen Verbindungen des Iraks zu internationalen Terrornetzwerken islamischer Fundamentalisten ein. Sachlich und mit fundierten Informationen belegt, wies Wagner Widersprüchlichkeiten in der Argumentation der USA nach, mit der diese einen Krieg gegen den Irak rechtfertigen wollen. Er betonte, dass der Irak seit langer Zeit eines der am schärfsten kontrollierten Länder weltweit sei. Außerdem sei auch die irakische Armee durch das umfassende Embargo keine wirkliche Bedrohung, die einen Präventivkrieg rechtfertige.