IMI-Aktuell 2021/103

Impf-Geopolitik: Ukraine

von: 16. Februar 2021

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Das Internet-Magazin Euractiv hat ein Interview mit Olga Stefanischyna, Vize-Ministerpräsidentin der Ukraine und „zuständig für die europäische und euro-atlantische Integration des Landes“ geführt. Der Titel des Beitrages ist ein Zitat aus dem Interview und lautet: „Der russische Impfstoff ist 20 Prozent Medizin und 80 Prozent hybride Gefahr“. Tatsächlich geht es im Interview auch um verschiedene Maßnahmen der Anbindung der Ukraine an die EU und v.a. um „Argumente“ für verschärfte Sanktionen gegen Russland. Vielsagend sind jedoch auch die Aussagen zum russischen Impfstoff „Sputnik V“:

„Die Ukraine interessiert sich nicht für den russischen Impfstoff, denn wir handeln Verträge mit den anerkannten Impfstoffherstellern aus. In der Ukraine, aber auch in anderen Ländern, beispielsweise in der Balkanregion, ist der russische Impfstoff zu einem weiteren Propagandainstrument und einer hybriden Bedrohung geworden, integriert in die Propagandaerzählung, dass Russland an der Seite dieser Länder stehe, während Europa sie im Stich gelassen habe. Als Teil ihrer Bemühungen gegen Desinformation und Propaganda hat die [ukrainische] Regierung die Entscheidung getroffen, diesen Impfstoff nicht zu zertifizieren und keinen Zugang zum ukrainischen Markt zu gewähren. Der Grund dafür ist, dass auf Regierungsebene nie Verhandlungen über die Einführung dieses Impfstoffs stattgefunden haben und dieser Impfstoff nur über private Kanäle auf den Markt gebracht werden könnte – also ohne dass irgendjemand für die Qualität dieses Produkts garantiert. Dies ist in jedem Fall die offizielle Entscheidung der ukrainischen Regierung mit Blick auf die nationale Sicherheit.“ (bk)