IMI-Aktuell 2021/048

TAP-Gaskorridor: In Betrieb

von: 20. Januar 2021

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Während de Lärm um die Ostseegaspipeline gar nicht mehr aufhört, nahm ein anderes wichtiges – diesmal gegen russische Interessen gerichtetes – Pipelineprojekt heimlich still und leise die Arbeit auf. Lange galt die Nabucco-Pipeline als eines der wichtigsten geopolitischen Infrastrukturprojekte Europas, da sie das russische Pipelinemonopol zur Belieferung des europäischen Marktes brechen sollte (siehe IMI-Studie 2009/5). Später lief die Trans-Adria-Pipeline (TAP) Nabucco den Rang ab, verfolgte aber im Kern denselben Zweck, indem sie unter Umgehung Russlands Gas von Aserbaidschan über Georgien und die Türkei nach Europa liefert. Gestern berichtete nun der Jamestown Monitor die bereits Ende Dezember sei die TAP in Betrieb genommen  worden. Zur Bedeutung des Projektes heißt es bei Wikipedia: „Die Pipeline ist von geopolitischer Bedeutung und reduziert die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen, insbesondere in Italien. […] Mit der Inbetriebnahme des Südlichen Gaskorridors endete das Monopol von Gazprom auf dem bulgarischen Markt, das rund eine Milliarde Kubikmeter Erdgas aus Aserbaidschan bezieht. In Italien, das über die TAP rund acht Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr bezieht, erhält Gazprom eine große Konkurrenz. Gleiches gilt für Griechenland, das auch rund eine Milliarde Kubikmeter Erdgas erwirbt.“ (jw)