IMI-Aktuell 2020/711

Afghanistan: Kriegsverbrechen

von: 27. Oktober 2020

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Mehr so en passant finden sich im neuen Buch „Deutsche Krieger. Vom Kaiserreich zur Berliner Republik – eine Militärgeschichte“ des eigentlich recht militärfreundlichen Historikers Sönke Neitzel einige brisante Details. Die junge Welt fasst die wichtigsten Punkte folgendermaßen zusammen: „Es geht erstens um Berichte von US-Soldaten, die Bundeswehrangehörigen »nonchalant davon berichteten, wie sie gefangene Taliban exekutierten«. Zweitens gebe es (manchmal) Differenzen in deutschen Stäben über das Vorgehen der US-Armee in Afghanistan. Aber Neitzel beruhigt: »Wenn bei Operationen der amerikanischen Spezialkräfte Zivilisten auch mal im dreistelligen Bereich umkamen, nahm man das hin.« Drittens: Laut Neitzel sei weitgehend unbekannt, »dass inoffiziell schon seit 1991 rund 200–300 Bundeswehrsoldaten als Freiwillige im jugoslawischen Bürgerkrieg kämpften.« Von Vorgesetzten gedeckt. Welch Überraschung. Neitzel kommt übrigens bei jedem Kriegsverbrechen ohne Belege aus. Er hat ja einen deutschen Lehrstuhl, das reicht hierzulande.“ (jw)