IMI-Aktuell 2020/285

Nukleare Teilhabe: Überholt!

von: 21. April 2020

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Die „Notwendigkeit“ ein Trägersystem für die Nukleare Teilhabe und damit den etwaigen Transport und Abwurf von in Deutschland lagernden Atombomben zu gewährleisten, spielt eine wichtige Rolle in der aktuell aufkochenden Debatte um die Nachfolge der Tornado-Flugzeuge (siehe IMI-Analyse 2020/17). Dem hält Otfried Nassuer in der neuen Ausgabe von Streitkräfte und Strategien entgegen, dass neue US-Strategien die – ohnehin schon immer anzweifelbaren – Pro-Argumente für die Nukleare Teilhabe endgültig obsolet machen würden. Die US-Entwicklung eines neuen von U-Botten abschließbaren Atomsprengkopfes ermögliche es den USA, in Nuklearfragen künftig über die Köpfe der Europäer hinweg zu agieren, weil keine Trägersysteme im Rahmen der Nuklearen Teilhabe mehr benötigt würden: „Künftig ist das anders: die USA können aus internationalen Gewässern von einem US-U-Boot eine US-Rakete mit einem einzigen US-Sprengkopf für einen begrenzten atomaren Ersteinsatz nutzen. […] Seit die USA ihren U-Boot-Stützpunkt Holy Loch in Schottland geschlossen haben, werden der NATO auch keine strategischen US-U-Boote mehr unterstellt.“ (jw)