IMI-Aktuell 2020/272

Corona-App: Palantir?

von: 16. April 2020

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Der reichlich umstrittene US-Softwaredienstleister Palantir hat einflussreiche Freunde. So setzte sich der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, in einem Tweet vom 9. April offen dafür ein, das Unternehmen solle bei der Vergabe der Corona-App doch bitte berücksichtigt werden: „Das Pro Bono Angebot des @MunSecConf – Partners Palantir liegt auf dem Tisch der #Bundesregierung . Andere Regierungen nutzen es bereits zur Integration komplexer Datenmengen bei der Erfassung der Krisenentwicklung. Kann das nicht auch #Deutschland helfen?“

Nun berichtet das Neue Deutschland über die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage zum Thema des Linken-Abgeordneten  Achim Kessler. Demzufolge soll das Unternehmen bei der Vergabe durch den Bund wohl keine Rolle spielen, dennoch könnte es eine Hintertür geben, schreibt das Neue Deutschland: „Das Unternehmen Palantir ist wegen seine Zusammenarbeit mit US-Sicherheitsdiensten wie CIA, FBI und US-Militär umstritten. […] Unklar ist derzeit, ob das US-Unternehmen Palantir nicht auf eine Kooperation auf der Ebene der Bundesländer abzielt, nachdem es auf der Bundesebene offenbar nicht zum Einsatz kommen soll. Palantir ist bereits in Hessen und bald auch in Nordrhein-Westfalen mit der Software »Palantir Gotham« im Bereich der Verbrechensbekämpfung aktiv.“ (jw)