Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de

IMI-Aktuell 2019/695

Klimawandel: Interne Kritik

(09.12.2019)

Das seit Mitte 2018 bestehende „German Institute for Defence and Strategic Studies“ (GIDS) bei der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg hat letzte Woche eine Studie zum Thema „Strategische Ausrichtung von Streitkräften im Klimawandel“ vorgelegt. Bemerkenswert daran ist die kritische Haltung gegenüber dem bisherigen Umgang des BMVg mit der Thematik Klimawandel. Verwiesen wird darauf, dass andere Länder bereits seit längerem eine strategische Ausrichtung ihrer militärischen Fähigkeitsprofile und Anforderungen an das Militär haben. Dieses gilt übrigens auch für das Pentagon, das trotz des erklärten Klimaleugners Donald Trump unbeirrt strategische Planungen zu dem als nicht mehr vermeidbar angesehenen Klimawandel vornimmt. Dieses wird auch in dem vor einigen Wochen erschienenen Buch „All Hell breaking loose – The Pentagon‘s Perspective on Climate Change“ von Michael T. Klare detailliert herausgearbeitet.

In der 34-seitigen Studie der GIDS wird als Fazit kritisch angemerkt, dass bei der Strategieentwicklung der Klimawandel kaum berücksichtigt wird. Ebenso wird in allgemeiner Form auf die offiziellen Dokumente um eine nachhaltigere Bundeswehr hingewiesen. Eben diese Kritikpunkte wurden soeben in der kürzlich herausgegebenen IMI-Studie „Nachhaltige Bundeswehr? – Die Nachhaltigkeitsberichte des BMVg in Zeiten des Klimawandels“ detailliert herausgearbeitet.

Es bleibt abzuwarten, wie viel Bewegung hier hinein kommt, nachdem die deutsche Bundesregierung mit ihrem kürzlich verabschiedeten „Klimapaket“ dokumentiert hat, dass der (zivil) erforderliche Handlungsbedarf zur Vermeidung ökologischer und damit zu erwartender sozialer Katastrophen bei weitem noch nicht erkannt worden ist. (kp)

------------

Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de