Verteidigungshaushalt: Billige Propaganda

von: 13. August 2019

Drucken

Hier finden sich ähnliche Artikel

(IMI-Aktuell 2019/475): Es ist schon ein Armutszeugnis, wenn Karl-Heinz Kamp, der Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik, in der NZZ, in der Debatte um den deutschen Verteidigungshaushalt nassforsch beklagt, diese sei von „Mythen“ geprägt und dies u.a. damit begründet, es sei falsch, dass 2-Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu einem unverhältnismäßig hohen Militärhaushalt führen würden. Begründet wird dies u.a. mit dem – man muss es leider so deutlich sagen – hirnrissigen Argument: „Dieser Einwurf erstaunt, denn eigentlich bedeuten zwei Prozent lediglich zwei Cent von einem Euro. Es dürfte schwerfallen, den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, die vom Parlament in gefährliche Einsätze geschickt werden, zu erklären, dass dasselbe Parlament nicht bereit ist, zwei Cent von einem Euro für ihren Schutz und ihre Ausrüstung auszugeben.“

Vielleicht würde es den aufgeregten BAKS-Chef ja beruhigen, wenn ihm jemand erklären würde, dass der deutsche Rüstungsetat bereits bei den aktuell etwa 1,3% des BIP mit 43,2 Mrd. Euro den zweitgrößten Posten im Bundeshaushalt 2019 darstellt. Er verschlingt rund 12 Prozent des Gesamthaushaltes – und das ist die Zahl, auf die es ankommt und nicht das Verhältnis zum BIP. Aber da diese Tatsachen Kamp durchaus bekannt sein dürften, sind seine Ausführungen NZZ-Ausführungen nichts anderes als billige Propaganda!