Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de

IMI-Aktuell 2019/136

Microsoft: Mitarbeiter gegen Kriegsgeschäfte

(23.02.2019)

Etwa 50 Mitarbeiter des Unternehmens Microsoft haben einen internen Brief verschickt, in dem sie fordern, dass ein Auftrag für die US Army gestoppt wird, berichtet die BBC. In dem ca. 480 Mio. US-Dollar Geschäft sollen 100.000 HoloLens Brillen genutzt werden, damit Soldat*innen laut Vertrag zu folgendem in die Lage versetzt werden sollen: „increase lethality by enhancing the ability to detect, decide and engage before the enemy”. Es soll also die Tödlichkeit des Personals gesteigert werden, sowie deren Fähigkeit, Gegner zu entdecken, Entscheidungen zu treffen und letztlich anzugreifen, bevor der Gegner dies tut.

Hier die Zitierten Aussagen aus dem Brief der Mitarbeiter, die damit nicht einverstanden sind:

„Microsoft must stop in its activities to empower the US Army’s ability to cause harm and violence[.] […] We did not sign up to develop weapons, and we demand a say in how our work is used.”

Nicht nur wird der Auftragsstopp gefordert, sondern es wird der Stopp von Entwicklungen von Waffensystemen generell gefordert, samt eines unabhängigen, externen Aufsichtsgremiums, welches diese Firmenpolitik überprüfen soll.

Des Weiteren heißt es in dem Brief: „Microsoft fails to inform its engineers on the intent of the software they are building.

There are many engineers who contributed to HoloLens before this contract even existed, believing it would be used to help architects and engineers build buildings and cars, to help teach people how to perform surgery or play the piano, to push the boundaries of gaming, and to connect with the Mars Rover (RIP).

These engineers have now lost their ability to make decisions about what they work on, instead finding themselves implicated as war profiteers.”

Vergangenes Jahr hatten Mitarbeiter von Google Schlagzeilen gemacht. Sie hatten erreicht, dass das Unternehmen keine Verlängerung des Projekt Maven suchte, welches mit der Hilfe von Algorithmen die Auswertung von Aufnahmen von Drohnen beschleunigen und effizienter machen sollte (Gizmodo berichtete). Auch aus dem Wettbewerb um einen 10 Mrd. US-Dollar Auftrag für eine gemeinsame Cloud Infrastruktur fürs Militär, stiegen sie aus, wobei moralische Bedenken hier wohl nur eine sekundäre Rolle spielten (Bloomberg berichtete). (ma)

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