IMI-Aktuell 2018/623

EU-Atomwaffen: Optionen

von: 7. November 2018

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Wiederholt wurde besonders aus Reihen des deutschen Establishments eine Art „Europäisierung“ der französischen Atomwaffen (siehe auch IMI-Standpunkt 2017/022). Nun zitiert German-Foreign-Policy.com aus einem aktuellen Artikel, in dem mögliche Optionen erörtert werden, wie dies vonstattengehen könnte: „Konkrete Optionen listet nun die Zeitschrift ‚Internationale Politik‘ auf. Wie Bruno Tertrais, stellvertretender Direktor der Pariser Fondation pour la Recherche Stratégique, in der aktuellen Ausgabe des Blattes schreibt, werde Frankreich definitiv ‚keine gemeinsamen europäischen Nuklearstreitkräfte unter Führung der EU‘ zulassen. […] Denkbar sei allerdings, dass Paris die Beistandsklausel der EU im Sinne einer nuklearen Schutzgarantie interpretiere und, um das zu unterstreichen, zum Beispiel Kampfflugzeuge auf Stützpunkten der EU-Verbündeten rotierend stationiere. Sollten die Vereinigten Staaten wider Erwarten ihre Atomwaffen aus Europa abziehen, seien noch weiter reichende Schritte möglich, urteilt Tertrais. Zum Beispiel könnte Paris dann ‚einen Teil seines Arsenals (beispielsweise zehn Raketen) in Deutschland oder Polen stationieren‘. Vorstellbar sei zudem eine Verpflichtung der Nicht-Atommächte, ‚sich mit konventionellen Mitteln an einem Atomschlag zu beteiligen‘“. (jw)