IMI-Aktuell 2018/578

Steinberg zu Khashoggi

von: 11. Oktober 2018

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Guido Steinberg kontextualisiert die mutmaßliche Entführung oder Ermordung des saudischen Oppositionellen Khashoggi. Dabei weist er darauf hin, dass der ansonsten in westlicher Politik und Medien gerne als Reformer gefeierte Kronprinz Mohammed Bin Salman seit seiner Machtübernahme die Repression gegen Kritiker*innen ohnehin intensiviert hätte (Steinberg spricht von einer „diktatorischen Wende“). Außerdem verweist er auf eine Nähe Khashoggis zur Muslimbrüderschaft, die von der Türkei unterstützt, von Saudi Arabien aber bekämpft würde. Insofern sei „auch der Ort des Geschehens [Türkei] kein Zufall“.
Bemerkenswert am Rande ist dabei, welch aktive Rolle Steinberg der saudischen (und den VAE) beim Sturz der Muslimbrüder in Ägypten zuschreibt: „Gemeinsam betrieben die beiden Golfstaaten den Putsch des ägyptischen Militärs gegen die herrschenden Muslimbrüder im Juli 2013, und Saudi-Arabien setzte die Organisation im März 2014 auf seine Terrorismusliste.“