IMI-Aktuell 2018/085

Logistik-Kommando: Hintergrund

von: 12. Februar 2018

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Wie bereits berichtet, verdichten sich die Anzeichen, dass im Raum Köln-Bonn ein neues NATO-Oberkommando für schnelle Verlegungen in Europa entstehen soll (siehe IMI-Aktuell 2018/80). Darüber sind zwischenzeitlich zahlreiche Artikel erschienen, die zusätzliche Informationen enthalten. Ein „Hintergrund“ der Nachrichtenagentur Reuters beginnt jedoch irreführend: „Früher zählte es zum Repertoire der Nato, heute ist es jedes Mal aufs Neue ein Kraftakt: Gut ein Vierteljahrhundert nach dem Ende des Kalten Krieges sind die Verbündeten aus der Übung, was das Verlegen von Truppen und Material quer durch Europa angeht. Erst im Januar strandeten sechs amerikanische Panzerhaubitzen auf dem Weg von Polen zum bayerischen Truppenübungsplatz Grafenwöhr an einer Autobahnraststätte bei Bautzen.“ Unter den Tisch fällt dabei, dass „früher“ etwa Polen noch nicht zur NATO, sondern zum Warschauer Pakt gehört hat und NATO-Truppenverlegungen „quer durch Europa“ in diesem Ausmaß eben nie zum Standardrepertoire der NATO gehört haben.

Die World Socialist Web Site ordnet das neue Kommando in den Kontext des Koalitionsvertrages ein und verweist auf ein weiteres interessantes Detail: „‚Besonderheit des neuen Hauptquartiers in Deutschland soll sein, dass es nicht in die bestehende Nato-Kommandostruktur integriert wird. Dies könnte ermöglichen, das Personal und die Fähigkeiten auch für nationale Übungen und Einsätze außerhalb des Bündnisses zu nutzen,‘ heißt es in den Artikeln der Deutschen Presse-Agentur.“