IMI-Aktuell 2016/415

Mali: Armeebasis überrannt

von: 21. Juli 2016

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Am vergangenen Dienstag, den 19. Juli wurde eine Basis der malischen Armee in Mali von berichten zufolgen schwer bewaffneten Angreifern überrannt und in Brand gesteckt. Die Verantwortung übernahmen angeblich zunächst zwei verschiedene, aber miteinander verbündete Rebellengruppen, die bereits länger existierende Ansar Dine und die sich v.a. ethnisch definierende Macina Liberation Front, die erst seit etwa einem Jahr in Erscheinung tritt, aus Peul/Fulbe rekrutiert und dabei einen unter den malischen Soldaten häufig gegen diese Bevölkerungsgruppe gerichteten Rassismus zunutze macht.
Die Macina Liberation Front ist v.a. im Zentrum des Landes aktiv und hat dort nun Handlungsfähigkeit bewiesen. Das erschwert den Einsatz von 1.000 Soldaten der Bundeswehr und der UN-Mission MINUSMA erheblich. Diese operieren vom bislang halbwegs sicheren Norden aus und bekämpfen im Norden – tw. unterstützt durch ethnisch definierte Gruppierungen und auch Seperatisten – islamistsiche Gruppierungen. Zugleich verschlechtert sich die Sicherheitslage im Land zunehmend, der Konflikt lädt sich ethnisch auf und Frankreich als relevantester Bündnispartner der Deutschen und der UN steht zunehmend im Verdacht, insgeheim auf die Abspaltung des Nordens hinzuarbeiten – und damit gegen das Mandat des Sicherheitsrates zu agieren.