Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de

IMI-Aktuell 2015/657

USA: Offset-Strategie

(11.11.2015)

Florian Rötzer analysierte auf »Telepolis« die am 07.11.2015 gehaltene Grundsatzrede „Strategic and Operational Innovation at a Time of Transition and Turbulence“ des US-Verteidigungsministers Ash Carter beim »Reagan Foundation Forum«: „Das Pentagon schaltet endgültig von der Antiterrorbekämpfung […] auf ein altes Bedrohungsszenario um, in dem der alte Gegner aus den Tagen des Kalten Kriegs zur größten Bedrohung der Weltordnung erklärt wird. US-Verteidigungsminister Ash Carter hatte die Neuorientierung […] in einer Rede über die strategische und operative Innovation […] vorgestellt und dort vor allem Russland, aber auch die aufstrebende Militärmacht China als die größten Gefährder der von den USA verteidigten ‚Weltordnung‘ bezeichnet. Carter kündigte an, dass die USA gegen die neuen oder alten Bedrohungen durch Staaten, auch wenn sie einen hybriden Krieg führen, aufrüsten müssten. Er sprach von der Modernisierung der Atomwaffen, unbemannten Systemen und neuen Waffen. In seiner Rede […] führte der stellvertretende Verteidigungsminister Bob Work aus, wie man sich die Innovation im Pentagon vorstellt. Primär steht dabei die Forcierung der Kooperation von Mensch und Maschine. Das soll dem US-Militär einen technischen Vorsprung vor den anderen Mächten geben. […] Schon im ‚globalen Antiterrorismusnetzwerk‘ würden Menschen, Drohnen, Computer und Spezialeinheiten kooperieren. Das ist für Work eine der entscheidenden Aspekte der Erneuerung, die er eine „Offset-Strategie“ nennt. Mit dieser soll die militärische Überlegenheit der USA gesichert und mögliche Gegner – also allen voran Russland und China – abgeschreckt und abgehängt werden. […] Man könnte auch sagen, der Zweck besteht darin, die Politiker zu überzeugen, weiter viel Geld in Militärtechnik zu stecken.“ (mh)

------------

Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de