Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de

IMI-Aktuell 2015/589

Bulgarien: Jagd auf Migrant_innen?

(23.10.2015)

Laut Angaben der Organisation Bordermonitoring Bulgaria, die sich auf die bulgarische Nachrichtenagentur Novinite beruft, erklärte der Sekretär des lokalen Jagd- und Angelvereins Elen, dass eine starke Zusammenarbeit mit der bulgarischen Grenzschutzpolizei in der Region von Dolno Kobile bestünde. Dort wurden bereits mehrere Gruppen von Migrant_innen von Jäger_innen aufgespürt und der Polizei gemeldet. Erst letzten Samstag nahm die bulgarische Polizei 30 Migrant_innen fest, nachdem eine Gruppe von Jäger_innen auf sie stieß und die Polizei verständigte.

Erst vergangene Woche erschoss ein bulgarischer Grenzschutzpolizisten einen Afghanen – ein Verbrechen, welches zur Zeit Unterstützung durch Demonstrationen von rechten Gruppen erhält. Valeri Simeonov, Vorsitzende der nationalistischen Koalition Patriotische Front, welche 7% aller Parlamentssitze inne hat, forderte laut Bordermonitoring Bulgaria, dass die Polizei „Fleisch an der Grenze schießen solle“. Auch Bozhidar Dimitrov, der Direktor des National Historical Museum forderte die Erteilung der höchsten Auszeichnung für die in dem Verbrechen involvierten Grenzschutzbeamt_innen. (ja)

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