IMI-Aktuell 2015/440

Russisch-Chinesische Freundschaftsschwüre

von: 28. August 2015

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Seit Eskalation der Ukraine-Krise haben Russland und China in einer Reihe von Punkten ihre Zusammenarbeit erheblich intensiviert (siehe IMI-Studie 2015/06, Kapitel 5.6). Zuletzt führten beide Länder ein gemeinsaames Seemanöver namens „Joint Sea 2015 II“ mit 20 Schiffen durch, über das die „Bild-Zeitung“ gewohnt unmartialisch titelte: „Russland und China üben gemeinsam Krieg. Neue Provokation gegenüber dem Westen!“ Auch verbal herscht Eitel Sonnenschein in den beiderseitigen Beziehungen, wenn etwa die russische Nachrichtenagentur Sputnik schreibt: „Russland ist China für sein Verständnis für die russische Position zur Ukraine-Frage dankbar und schätzt die Ablehnung der gegen Russland verhängten Sanktionen durch Peking hoch ein, wie der russische Botschafter in China, Andrej Denissow, am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Peking sagte.“ Der russische Außenminister Sergej Lawrow veröffentlichte gar einen in der jungen Welt übersetzten Artikel, in dem er angab, die „russisch-chinesischen Beziehungen“ würden „gerade ihre beste Phase in der Geschichte“ erleben: „Unser Zusammenwirken in der internationalen Arena hat sich als ein wichtiger Faktor der Aufrechterhaltung der internationalen und regionalen Sicherheit etabliert. Russland und China stehen auf gleichen oder ähnlichen Positionen zu den wichtigsten Problemen der Gegenwart […].Wir koordinieren effizient unsere Aktivitäten in diversen multilateralen Organisationen, darunter im Rahmen der UNO, der G20 sowie der BRICS und der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), deren Gipfeltreffen im Juli in Ufa einen großen Erfolg hatten. Wir leisten einander gegenseitige Unterstützung.“ (jw)