IMI-Aktuell 2015/241

Oligarchenschisma (3)

von: 4. Mai 2015

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Dass es in der Ukraine zwischen den faschistischen Freiwilligenverbänden und insbesondere dem des „Rechten Sektor“ und der Poroschenko-Regierung heftig knallt, wurde schon vor einiger Zeit gemeldet (siehe IMI-Aktuell 2015/164). Nun nimmt sich auch die FAZ dem Thema an, wobei an dem betreffenden Artikel besonderes interessant ist, dass unter Berufung auf ukrainische Geheimdienstquellen die engen Verbindungen zwischen dem Rechten Sektor und dem kürzlich als Gouverneur von Dnjepropetrowsk geschassten Oligarchen Igor Kolomojskij hervorgehoben wird: „Die Regierung schlägt hinter den Kulissen massiv zurück. In einem internen Papier des Geheimdienstes SBU, das der F.A.Z. vorliegt, heißt es, der „Rechte Sektor“ sei in Wahrheit etwas ganz anderes als die vorgebliche Bürgerwehr tapferer Patrioten, für die er sich ausgibt. In Wahrheit sei er eng verbunden mit den Leuten des umstrittenen Milliardärs Ihor Kolomojskij, der einerseits viele Freiwilligenverbände offen unterstützt, andererseits aber auch immer wieder im Umfeld bewaffneter Überfälle auf fremde Unternehmen beobachtet worden ist. […] Der „Rechte Sektor“ bestreitet zwar, mit Kolomojskij etwas zu tun zu haben, aber viele Verbindungen sind deutlich sichtbar. Der „Hetman“, wie manche Kämpfer ihren Führer Dmytro Jarosch nennen, hat zum Beispiel bei der letzten Parlamentswahl einen Wahlkreis in Kolomojskijs Machtbereich rings um die Industriestadt Dnipropetrowsk gewonnen, und der Stellvertretende Kommandeur seines „Freiwilligenkorps“, Valentin Manko, stellt sich auf seiner Facebook-Seite zugleich als stellvertretender Führer des Bataillons „Dnipro 1“ vor, das mit Kolomojskijs Geld aufgebaut worden ist.“ (tp/jw)