IMI-Aktuell 2014/410

Ukraine: Russischer Beschuss?

von: 29. Juli 2014

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Die USA haben – aus ihrer Sicht – Satellitenfotos vorgelegt, die beweisen sollen, dass die Ukraine von russischem Territorium aus beschossen worden sein soll. Thomas Wiegold von Augengeradeaus berichtet auf seiner Seite, dass er sich selber außer Stande sehe zu bewerten, was die pixeligen Fotos tatsächlich aussagen würden oder (oder eben nicht). Aus diesem Grund habe er bei der gestrigen Bundespressekonferenz dazu die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Wirtz befragt, welche Schlüsse die Bundesregierung ziehe. Ergebnis – gar keine: „Zu diesen Vorkommnissen, die Sie gerade beschreiben, die von amerikanischer Seite wie Beschuss bewertet werden, kann ich nichts sagen beziehungsweise es liegt mir keine Bewertung dieser Vorkommnisse vor.“

Wiegold verweist deshalb auf einen ebenfalls heute in der Süddeutschen Zeitung erschienenen ein Artikel, der zumindest Zweifel an der Stichhaltigkeit der amerikanischen „Beweise“ äußert: „‚Allerdings ist die Beweiskraft derartiger Bilder unter Fachleuten umstritten. „Satellitenbilder sind kein sicherer Beweis, es kommt auf die Interpretation der Aufnahmen an‘, sagt ein früherer hochrangiger deutscher Nachrichtendienstler. Die vier vom US-Außenministerium vorgelegten Satellitenbilder sind auch aus Sicht des Experten kein unumstößlicher Beweis für das militärische Eingreifen der Russen: ‚Es kann so sein, vielleicht aber ist es auch anders.'“ (jw)