IMI-Aktuell 2014/402

MH-17: Keine russische Beteiligung

von: 23. Juli 2014

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Eigentlich sollte ein Großteil der deutschen Journaille (und Politik) ihren Job an den Nagel hängen. Obwohl davor gewarnt wurde, bar jeder Beweisgrundlage Russland für den Abschuss der Zivilmaschine MH-17 über dem Osten der Ukraine verantwortlich zu machen, geschah genau dies allenthalben. Nun wurde von offizieller US-Seite eingeräumt, dass hierfür KEINERLEI Beleg existiert: „Der US-Geheimdienst hat nach Regierungsangaben bislang keine Beweise für eine direkte Beteiligung Russlands an dem mutmaßlichen Abschuss eines Passagierflugzeuges in der Ostukraine.“ (Focus, 23.07.2014) Auch für die Lieferung eines BUK-Systems, mit dem das Flugzeug mutmaßlich abgeschossen wurde, gebe es keine Erkenntnisse: „While officials say that the MH17 was still probably downed by a 9k37 Buk missile, they say there is no direct evidence Russia sent the missile to the rebels, let alone fired it for them.” (Antiwar.com, 22.07.2014) Allerdings beharren die USA darauf, man habe „zahlreiche Beweise dafür, dass die Flugabwehrrakete aus dem von Separatisten kontrollierten Gebiet abgefeuert worden sei.“ Diese „Beweise“ seien „ausgewählten Reportern“ gestern präsentiert worden, hieß es weiter. Leider besteht auch hier keinerlei Möglichkeit, die Belastbarkeit der US-Beweise allgemein nachvollziehbar zu prüfen – eine Präsentation vor „ausgewählten“ (sprich: wohlwollenden) Reportern jedenfalls ist alles andere als ausreichend. Wenn es nicht vor dem Hintergrund einer Tragödie wäre, der fast 300 Menschen zum Opfer fielen, würde darüber hinaus der verzweifelte Versuch, Russland dennoch eine Mitschuld zuzuschieben, fast komisch vorkommen: „Moskau habe durch anhaltende Waffenlieferungen an die prorussischen Rebellen und Trainingsmaßnahmen die Bedingungen für diesen Vorfall geschaffen.“ (Focus, 23.07.2014) (jw)