IMI-Aktuell 2014/300

Zivilmacht nein danke

von: 29. Mai 2014

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Hans W. Maull gilt gemeinhin als „Erfinder“ des Zivilmachtskonzeptes, dem nachgesagt wird, so etwa bei Wikipedia eine gewisse Distanz gegenüber militärischen „Lösungen“ zu vertreten: „Eine Zivilmacht hält sich militärisch zurück und bevorzugt stattdessen zivile Konfliktbearbeitungsstrategien.“ Dass dem tatsächlich ganz und gar nicht so ist, untermauert Maull mit einem jüngsten Artikel zu den „Lehren“ aus der Ukraine-Krise: „Natürlich gilt es, alles zu tun, um militärische, um gewaltsame »Lösungen« von Konflikten zu vermeiden. Aber dass man ohne machtpolitische Schritte gute und nachhaltige Lösungen für Konflikte wie die in der Ukraine erreichen könne, ist ein Mythos. […] Es ist schlicht falsch und möglicherweise gefährlich, in der gegenwärtigen Krise jegliche Form der militärischen Reaktion als Schritt in die Eskalation, ja als Kriegstreiberei zu brandmarken. Der Gemeinplatz, wonach es keine Alternative zu diplomatischen Lösungen gebe, sollte möglichst rasch aus dem Verkehr gezogen werden.“ (jw)