Pulitzer-Preisträger Seymour Hersh veröffentlichte im London Review of Books einen neuen Artikel über die wohl fälschlich der syrischen Regierung angekreideten Giftgasangriffe im August 2013 bei Damaskus. Innerhalb des US-Militärs seien immer mehr Zweifel an einer Täterschaft der Regierungsseite aufgekommen, nachdem der britische Geheimdienst nachgewiesen hatte, dass das verwendete Gas nicht aus den von der syrischen Armee verwendeten Beständen gestammt habe. Gleichzeitig habe die Skepsis gegenüber der Rolle des türkischen „Verbündeten“ immer weiter zugenommen. Hersh zitiert sogar eine anonyme geheimdienstliche Quelle, nach der bekannt gewesen sein soll, dass von türkischer Seite erwogen wurde, einen Giftgasangriff zu fabrizieren und ihn der syrischen Regierung in die Schuhe zu schieben: “Prime Minister Recep Erdoğan was known to be supporting the al-Nusra Front, a jihadist faction among the rebel opposition, as well as other Islamist rebel groups. ‘We knew there were some in the Turkish government,’ a former senior US intelligence official, who has access to current intelligence, told me, ‘who believed they could get Assad’s nuts in a vice by dabbling with a sarin attack inside Syria – and forcing Obama to make good on his red line threat.’” Dass dies alles andere als abwegig ist, zeigen abgefangene Telefonate hochrangiger türkischer Politiker die über eine ähnliche Operation ganz offen diskutierten (siehe IMI-Aktuell 2014/191) (jw)