IMI-Aktuell 2014/165

Ukraine: Medienlichtblick

von: 12. März 2014

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Bei dem ganzen dumpfen medialen Säbelrasseln im Zuge der Ukraine-Krise glaubt man fast schon nicht mehr daran, noch besonnene Zeitungsartikel zu finden. Ein erfreuliches Beispiel ist ein Beitrag von Heribert Dieter, der gestern in der NZZ und heute leicht abgewandelt auf der Seite der „Stiftung Wissenschaft und Politik“ erschien: „Von vielen Beobachtern wird die russische Regierung für ihr Verhalten auf der Krim heftig gescholten. […] Doch bei all der Empörung bleibt eine Frage offen: Wer hat den Konflikt eigentlich angefacht? Und welche Maßnahmen haben dazu geführt, dass es zu einer Zerreißprobe zwischen Kiew und Moskau gekommen ist? […] Die Europäische Union, im Jahr 2012 für sechs Jahrzehnte erfolgreiche Aussöhnungspolitik mit dem Friedensnobelpreis geehrt, hat in Osteuropa entweder extrem naiv oder bewusst den Konflikt schürend agiert. Bei der Suche nach angemessenen Reaktionen auf die russische Politik sollte der verhängnisvolle Beitrag Brüssels zur Eskalation der Lage in der Ukraine bedacht werden.“ (jw)