IMI-Aktuell 2014/162

Anti-russischer Sanktionsplan

von: 12. März 2014

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Die Bild-Zeitung will von einem Vierstufenplan erfahren haben, bei dem westliche Sanktionen gegen Russland schrittweise verschärft werden sollen, falls Moskau in der Krim-Krise nicht nachgibt. Zuerst: „Konten dicht, Grenzen zu! Moskaus Oligarchen, Manager, Politiker werden die West-Konten gesperrt, erhalten Einreiseverbote. Sie (und ihre Frauen) können nicht mehr im Westen shoppen, ihre Kinder nicht mehr Elite-Schulen und -Unis in England und in den USA besuchen!“ Anschließend: „Immobilienkrieg! Villen, Grundstücke, Beteiligungen russischer Investoren im Westen werden eingefroren, dürfen nicht mehr verkauft werden.“ Dann drittens: „Rohstoffboykott! USA und Saudi-Arabien fluten die Märkte mit Öl- und Gas, kappen Moskaus wichtigsten Einnahmeposten (50 Prozent der Wirtschaftskraft). Westeuropa bezieht Öl und Gas nur noch aus westlichen Quellen. Folge: Russlands Wirtschaft bricht zusammen (funktionierte schon 1986, führte zum Staatsbankrott und drei Jahre später zum Ende des Sowjetreichs).“ Und schließlich: „Handelskrieg! EU-Boykott aller Importe aus Russland (vor allem Staatskonzerne wie Gazprom, Sberbank). Strengere Einfuhrbestimmungen („Umweltstandards“) machen russische Produkte im Westen unverkäuflich. Folge: Der Rubel fällt ins Bodenlose, Russland kann Einfuhren und Kredite nicht mehr bezahlen. Russen flüchten in Dollar und Euro.“ Dass diese Maßnahmen auch die westlichen Ökonomien in schwere Mitleidenschaft ziehen würden, vergisst das Blatt aber zu erwähnen. (jw)