IMI-Aktuell 2013/538

Ukraine: Überboten

von: 18. Dezember 2013

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Da können Vertreter der Europäischen Union über russische „Erpressungsversuche“ gegenüber der Ukraine jammern wie sie wollen, Fakt ist, dass Moskau schlicht das weitaus attraktivere Paket geschnürt hat. So berichtet Stratfor (17.12.2013), Russland habe der Ukraine nun einen Preisnachlass auf Gaslieferungen um etwa ein Drittel – von $400 auf $268 pro Tausend Kubikmeter – gewährt. Bei jährlichen Lieferungen im bisherigen Wert von $11 Mrd. handelt es sich hier um einen enormen Rabatt. Ferner erhält die Ukraine von Russland einen Kredit in Höhe von $15 Mrd. Zur Erinnerung: Um einen Kredit in derselben Höhe hatte Kiew beim IWF angefragt, als Antwort aber erhalten, im Austausch hierfür die Gaspreise für die ukrainischen Haushalte erhöhen und Gehälter einfrieren zu müssen (siehe IMI-Aktuell 2013/502). Aus Sicht Stratfors war es Russland damit schlicht einiges mehr Wert, die Ukraine in seiner Einflusssphäre zu haben als der Europäischen Union: „More important, the deal sends a strong political message that Kiev is inextricably tied to Moscow, not Brussels or Berlin. […] While Ukraine is a matter of interest for the European Union’s neighborhood policy, it is vital to Russia’s geopolitical existence. Therefore, Moscow was willing to put up billions of dollars if that is what it took to guarantee Kiev’s orientation away from the West.” (jw)