Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de

IMI-Aktuell 2013/495

EU-Drohne

(20.11.2013)

Während in den Medien primär berichtet wird, in den außen- und verteidigungspolitischen Passagen der „Koalitionsvereinbarung CDU, CSU und SPD“ sei der Anschaffung von Kampfdrohnen eine Absage erteilt worden. Genauer hingesehen, heißt es darin jedoch lediglich, eine genaue rechtliche Prüfung müsse vor einer solchen Entscheidung erfolgen: „Vor einer Entscheidung über die Beschaffung qualitativ neuer Waffensysteme werden wir alle  damit  im  Zusammenhang  stehenden  völker‐  und  verfassungsrechtlichen, sicherheitspolitischen  und  ethischen  Fragen  sorgfältig  prüfen.  Dies  gilt  insbesondere  für  neue  Generationen  von  unbemannten  Luftfahrzeugen,  die  über  Aufklärung  hinaus  auch  weitergehende Kampffähigkeiten haben.“ (Ziffer 752-756)

Außerdem scheint die Entwicklung einer EU-Drohne beschlossene Sache zu sein: „Die  Koalition  wird  eine  europäische  Entwicklung  für  unbemannte  Luftfahrzeuge  voranbringen.“ (Ziffer 743) Berichten zufolge haben neben Deutschland auch noch weitere Staaten hieran Interesse bekundet: „Bei einem Treffen der EU-Verteidigungsminister in Brüssel zeigten am Dienstag neben Deutschland und Frankreich fünf weitere Staaten Interesse an der Entwicklung einer europäischen Drohne: Griechenland, Spanien, Italien, die Niederlande und Polen. Ein solches Fluggerät könnte nicht nur zur militärischen Aufklärung, sondern auch zivil eingesetzt werden. Diese Staatengruppe will auch auf einheitliche Zulassungsbestimmungen für Drohnen im zivilen Luftraum dringen.“ (jw)

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Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de