Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de

IMI-Aktuell 2013/469

Neuer Gaskrieg?

(08.11.2013)

Die Auseinandersetzungen im das Assoziationsabkommen zwischen der EU und der Ukraine, die das womöglich Ende November unterzeichnet werden soll, werden härter. Da das Land damit fest in den (kern)europäischen Einflussbereich integriert werden würde, hat der russische Präsident Wladimir Putin bereits mehrfach vor einem solchen Schritt gewarnt. Schon früher hat Russland auf die „Gaswaffe“ zurückgegriffen, indem Energielieferungen eingestellt wurden, um die Ukraine unter Druck zu setzen (siehe Studien zur Militarisierung EUropas 30/2007). Ähnliches scheint sich nun wieder anzubahnen, wenn die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti (07.11.2013) berichtet, von den 1,335 Milliarden Dollar die der ukrainische Versorger Naftogaz an den russischen Gasriesen Gazprom für die Oktober-Lieferungen zu zahlen gehabt hätte, seien lediglich 15 Millionen überwiesen worden. Ob dies stimmt oder nicht lässt sich ebensowenig beurteilen, wie ob die ukrainischen Einwände dagegen berechtigt oder nichtig sind. Nicht ausgeschlossen ist aber, dass sich hier die nächste Episode im russisch-europäischen Ringen um Einfluss im postsowjetischen Raum anbahnt, in dem beide Seiten mit harten Bandagen ringen (siehe IMI-Studie 2010/13).

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