Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de

IMI-Aktuell 2013/256

Ägypten: Putsch und US-Interessen

(10.07.2013)

Michel Chossudovsky vom Centre for Research on Globalisation beschreibt die US-Interessen am Putsch in Ägypten. Die Muslimbruderschaft sei zwar durchaus mit US-Unterstützung an die Macht gebracht worden, aber nicht als Alternative zu Hosni Mubarak, sondern in der Hoffnung, er werde weiter als Statthalter die US-Interessen im Land und in der Region weiter wahren. Dies betraf auch die Fortsetzung der neoliberalen Schockpolitik, die von den Muslimbrüdern zwar ganz im Interesse Washingtons weiter betrieben worden sei, nun aber aufgrund der fatalen sozialen Folgen zu Massenprotesten geführt hätte. Nachdem man in den USA zu der Auffassung gelangt sei, Mursi werde sich auf Dauer nicht halten können und innerhalb der Protestbewegung mehr und mehr dezidiert US-kritische Töne angeschlagen worden seien, habe man sich gezwungen gesehen zu handeln. Mit dem vom stark pro-amerikanischen Militär durchgeführten Putsch solle sichergestellt werden, dass auf Mursi ein Kandidat folge, der sich weiter gegenüber US-Interessen aufgeschlossen zeige: “The role of the armed forces is not to protect a grassroots movement. Quite the opposite: the objective is to manipulate the uprising and quell dissent on behalf of Washington. […] The objective  of the military takeover is to ensure that the downfall of the Muslim Brotherhood government does not result in a political transition which undermines US control over the Egyptian State and military.” (jw)

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Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de