Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de

IMI-Aktuell 2013/235

McKinsley: EU-MIK

(30.06.2013)

Im Auftrag der Münchner Sicherheitskonferenz erstellten die Unternehmensberater von McKinsey eine Studie über den EU-Rüstungssektor. Im Einklang mit derzeit gängigen Überlegungen fordert auch McKinsey die stärkere Bündelung und gemeinsame Nutzung von Militärgerät (Pooling & Sharing). Geradezu abenteuerlich sind die Einsparpotenziale, die sich die die Unternehmensberater hiervon versprechen: „‘Angesichts der hohen Fixkosten von Rüstungsgütern ist diese Fragmentierung eindeutig ineffizient‘“, schreiben die Autoren der Studie, die dem Handelsblatt vorliegt. Langfristig könnten die Staaten demnach rund 30 Prozent sparen, wenn sie bei der Rüstungsbeschaffung enger zusammenrückten. Bei gesamten Rüstungsausgaben von 43 Milliarden Euro im Jahr 2012 wären das immerhin 13 Milliarden.“ (Handelsblatt, 26.06.2013) Keine Erwähnung finden die Negativseiten von Pooling & Sharing, etwa dass bislang EU-Kooperationsprojekte dazu tendieren, eher extrem teuer zu werden, statt Geld einzusparen und vor allem, dass hierdurch Sachzwänge geschaffen werden, die das ohnehin existierende Demokratiedefizit im EU-Militärbereich noch drastisch weiter verstärken (siehe IMI-Studie 2013/03). Außerdem führt die mit Pooling & Sharing angestrebte „Defragmentierung“ des Rüstungssektors zur Herausbildung eines mächtigen Europäischen Militärisch- Industriellen-Komplexes, mit allen dazugehörigen Negativeffekten (siehe IMI-Studie 2013/07) (jw)

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Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de