Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de

IMI-Aktuell 2013/220

Syrien: Türkischer U-Turn?

(24.06.2013)

Am vergangenen Wochenende trafen sich einmal mehr die „Freunde“ Syrien, jene Gruppe von Staaten, die sich einen Regimewechsel in Syrien fest vorgenommen haben. Dabei einigte man sich darauf, die Rebellen – wie zuvor bereits von den USA angekündigt – stärker militärisch unterstützen zu wollen (auch wenn einige Länder, etwa Deutschland, weiter selbst keine Waffen liefern wollen).

Bislang hatte sich dabei auch die Türkei stets als beinharter Unterstützer der Aufständischen erwiesen – so sollen geheime Waffenlieferungen über türkisches Territorium erfolgt und syrische Kämpfer im Land ausgebildet worden sein. Wie DEBKAFile (22.06.2013) jetzt aber berichtet, schloss Ankara nun unmittelbar nach den Ankündigungen verstärkter Waffenlieferungen seine für die Versorgung der Rebellen mit Waffen zentrale Grenze zu Syrien. DEBKA bewertet den Sinneswandel der Türkei – unternommen mit dem etwas unglaubwürdigen Verweis auf russische Vorbehalte – als ein „strategisches Erdbeben“, das die Aufrüstung der Aufständischen maßgeblich erschwere. Als Reaktion habe sich die USA entschlossen, Truppen und Kriegsgerät (Patriots und F-16), die im Zuge eines Manövers nach Jordanien gebracht wurden, dauerhaft dort zu belassen, so DEBKA weiter. Zusätzlich sei die Zahl der US-Truppen in Jordanien von 700 auf 1000 aufgestockt worden.

Ob und inwieweit dieser Schritt allerdings unmittelbar mit der türkischen Entscheidung in Verbindung steht, ist sehr fraglich. Schließlich war bereits zuvor davon ausgegangen worden, US-Soldaten und Ausrüstung würden mit Blick auf Syrien länger in der Region belassen. (siehe IMI-Aktuell 2013/184) (jw)

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