Quelle: Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. - www.imi-online.de

IMI-Aktuell 2013/125

Genetischer EU-Hegemon?

(06.05.2013)

German-Foreign-Poilicy.com (06.05.2013) berichtet unter Verweis auf eine Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung von den enormen Profiten, die der Euro für Deutschland bring: „Der Analyse zufolge kann die Bundesrepublik dank der EU-Einheitswährung in den nächsten zwölf Jahren einen volkswirtschaftlichen Profit von rund 1,2 Billionen Euro erwarten, auf den sie mit der D-Mark verzichten müsste.“ Gleichzeitig fordern die Die griephan Briefe (06. Mai 2013), ein militärnaher Insiderdienst, in ihrer aktuellen Ausgabe forsch eine deutsche Führungsrolle in Europa – und beschweren sich zugleich in einer drastischen Form über Frankreich, das das deutsche Austeritätsmodell kritisierte:

„‘Unter den Linden‘ ist es ein offenes Geheimnis, dass die Vereinigten Staaten nach Berlin schauen, wenn sie Europa meinen – nicht Paris oder die Europäischen Gremien in Brüssel. Die unverkennbare geoökonomische Gewichtsverschiebung zugunsten Berlins (griephan 05/13) kann nicht länger lediglich verschämt zur Kenntnis genommen werden. Berlin muss die Rolle – auch im Interesse der transatlantischen Beziehungen – annehmen.“

„Auf den gedämpften Korridoren der Macht ist die Rede von der „französischen Krankheit“, der Unfähigkeit zur Reform. Wir konstatieren wachsende Ungeduld gegenüber der Regierung Hollande. Dies ist kein Plädoyer für fortgesetztes Siechtum der deutsch-französischen Beziehungen. Wird aber die deutsche DNA (in Form einer erfolgreichen wirtschaftspolitischen Grundüberzeugung) in Frage gestellt, kann die deutsche Bundeskanzlerin keine Kompromisse eingehen. Paris entscheidet, ob man deutsch-französische Augenhöhe zugunsten einer Präsidentschaft des ‚Club Med‘ eintauscht. Auch dann wird Washington zuerst mit Berlin sprechen.“ (jw)

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