IMI-Aktuell 2013/121

Myanmar: Umkämpft!

von: 3. Mai 2013

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“Myanmar verwandelt sich in ein amerikanisch-chinesisches Schlachtfeld”, titelt die Asia Times Online (02.05.2013). Myanmar sei ein weiterer Baustein bei der Schwerpunktverschiebung (pivot) der USA nach Ostasien, um den machtpolitischen Aufstieg Chinas einzudämmen: „Washington-Insider sagen, Ende 2010 habe die Obama-Administration beschlossen, dass ein fundamentaler Politikwechsel erforderlich sei. Diplomaten begannen aktiv, Myanmar mit dem Ziel einzubinden, es aus der chinesischen Umklammerung herauszulösen.“ Seitdem sei das Land zu einer der wichtigsten Prioritäten der Obama-Regierung geworden, wobei nicht nur Handelskontakte massiv ausgebaut wurden, sondern von den USA auch erstmals zur Teilnahme an dem US-Manöver Cobra Gold eingeladen wurde.

German-Foreign-Policy.com (03.05.2013) spricht die strategische Bedeutung des Landes, insbesondere als Energie-Transitland an: „Myanmar sei ‚ein sehr interessanter Partner‘, um ‚den Einfluss Chinas zurückzudrängen‘, bestätigte erst vor kurzem Gerhard Will, ein Südostasien-Spezialist der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP). Die Ursache hat unlängst die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung beschrieben. Sie erinnert daran, dass die Volksrepublik zur Zeit darauf angewiesen ist, ihre Erdöl- und Flüssiggasimporte aus Mittelost und aus Afrika per Schiff durch die Straße von Malakka zu transportieren – eine Meerenge, die westlicher Kontrolle unterliegt. Um Alternativen zu schaffen, baue Beijing inzwischen Pipelines von der myanmarischen Küste quer durch das Land bis in den Südwesten Chinas. ‚Dadurch würde sich Chinas Energiesicherheit deutlich erhöhen‘, erläutert die Stiftung. Stärkerer westlicher Einfluss in Myanmar könnte Beijings Positionsgewinne wieder relativieren. Darüber hinaus gilt eine stärkere Stellung in Myanmar als ein bedeutendes Element der westlichen Strategie, die Position der Volksrepublik in ihrer direkten Nachbarschaft zu schwächen.“ (jw)