IMI u.a.: Unter dem Motto „Keine Bundeswehr nach Afghanistan – Kommando Spezialkräfte auflösen!“

von: 13. November 2001

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IMI u.a.: Unter dem Motto „Keine Bundeswehr nach Afghanistan – Kommando Spezialkräfte auflösen!“

wird am Mittwoch, 14. November um 17.00 Uhr eine Blockade und Demonstrationam Kommando Spezialkräfte (KSK)der Bundeswehr in Calw stattfinden.

An die Presse

Dazu rufen Einzelpersonen und Gruppen aus der Friedensbewegung auf.

Das Bundeskabinett hat nach der Anfrage durch die US-Regierung, am 7.11. denEinsatz von Bundeswehrtruppen beim Rachekrieg der USA und Großbritanniensgegen Afghanistan beschlossen. Insgesamt sollen 3900 Soldaten undSoldatinnen der Bundeswehr zum Rachefeldzug nach Afghanistan geschicktwerden. Unter den angeforderten Soldaten sind auch „Spezialkräfte“, also mithoher Wahrscheinlichkeit Angehörige des KSK in Calw.

Die KSK-Truppe wurde schon mehrfach ohne expliziten Parlamentsbeschlusseingesetzt (in Bosnien und im Kosovo). Doch militärische Kommandounternehmenlaufen in der Realität nicht ab wie bei James Bond. Selbst derKSK-Kommandeur Reinhard Güntzel hält eine Ergreifung Bin Ladens, „ohneerhebliche eigene Verluste in Kauf zu nehmen, zumindest zum gegenwärtigenZeitpunkt für so gut wie unmöglich“. Günzel befürchtet ein Blutbad bei einemKSK-Einsatz (vgl. Spiegel-online). Die geplante Kriegsteilnahme derBundeswehr und des Kommando Spezialkräfte geschieht nicht im Namen derMenschen, die zur Aktion aufrufen bzw. daran teilnehmen. Nachdem sichjahrelang niemand um die Unterdrückung der Bevölkerung in Afghanistan, vorallem auch der Frauen, gekümmert hat, wird jetzt plötzlich die Befreiung derafghanischen Bevölkerung, in erster Linie der afghanischen Frauen, alsuneigennütziges Ziel dieses Krieges formuliert. Dieser plötzlicheSinneswandel erscheint uns nicht glaubhaft.

Aus einem Statement der revolutionären afghanischen Frauenorganisation RAWA:

„Trotz der Behauptungen der USA, das lediglich Militärstützpunkte und Basender Terroristen Taliban und Al Qieda angegriffen werden würden, und dass dieAktionen genau gezielt und abgemessen sein würden, haben wir nach dem, waswir in den vergangenen Tagen gesehen haben, keine Zweifel daran , dass durchdiese Invasion das Blut zahlreicher Frauen, Männer, Kinder, alter und jungerMenschen unseres Landes vergossen werden wird. Bis gestern haben die USA undihre Verbündeten dem Schicksal der Demokratie keine Beachtung geschenkt undihre Politik war, die Unterstützung von Jehadi, Osama, Taliban; heuteschleifen sie den Degen der Northern Alliance. Und wegen dieser Politikhaben sie unser Volk in furchtbare Angst und Sorge gestürzt, dass das Volkwieder einmal die schrecklichen /Geschehnisse der Jahre der Jehadi-Herrshaftdurchleben müssten. …

Die Weiterführung der US-Angriffe und die steigende Zahl von Zivilopfernliefert den Taliban nicht nur eine Entschuldigung, sondern wird sogar dazubeitragen, die fundamentalistischen Kräfte in der Region und auch weltweitzu stärken .“

Die UnterzeichnerInnen dieses Aufrufes fordern, dass

– der Krieg gegen Afghanistan sofort beendet wird,- der Zivilbevölkerung Afghanistans „uneingeschränkt“ geholfen wird- die Einsatzkräfte der Bundeswehr und damit auch das KSK aufgelöst statterweitert werden, damit die Bundeswehr keine Kriege mehr führen kann,- sich die BRD nicht am Krieg gegen Afghanistan beteiligt,- durch die Verwirklichung einer gerechteren WeltwirtschaftsordnungTerroristen und Menschenrechtsverletzern der Boden entzogen wird.

Saubere Kriege gibt es nicht. U.a. der jetzige Einsatz von Streubombenzeigt, Opfer von Kriegen sind immer unschuldige Zivilisten.Wir laden Sie hiermit ein, zur Aktion zu kommen und sich uns anzuschließenAb 16.30 Uhr am Mittwoch, 14.11. Treffpunkt auf dem Parkplatz an derZufahrtstraßezur Graf-Zeppelin-Kaserne

Wir laden Sie auch zu folgender Abendveranstaltung ein:14.11.2001 um 20 Uhr in Calw: Das Kommando Spezialkräfte (KSK) und der Krieggegen AfghanistanVeranstaltung des Calwer Friedensnetzes mit Unterstützung weiterer Gruppen,Vortrag und Diskussion mit Tobias Pflüger (InformationsstelleMilitarisierung e.V.) im Haus Schütz, Marktplatz 30, Calw

Presseansprechpartner vor Ort sind:Thema Kommando Spezialkräfte (KSK): Tobias Pflüger (InformationsstelleMilitarisierung (IMI) e.V.), Tübingen: Telefon: 0174-7650483Thema Aktionsablauf: Maria Braig, Hechingen: Telefon: 07471/622917